Paramysis lacustris

Schwebegarnele Paramysis lacustris, Foto TU Braunschweig

Im Rahmen des Monitorings unseres Projekts zur ökologischen Umgestaltung der Buhnenfelder bei Krauel (Hamburg) wurde die Schwebegarnele Paramysis lacustris gefunden. Es handelt sich um den ersten Nachweis in der Elbe.

Die Schwebegarnele Paramysis lacustris ist eigentlich im Schwarzen Meer, im Kaspischen Meer, im Asowschen Meer und den dort mündenden Flüssen zuhause. Sie lebt im feinen Sand oder Schlick im strömungsberuhigten Wasser. In den 1960er Jahren wurde die bis zu 8 Millimeter große Garnele als Fischfutter in litauische Gewässer eingebracht. Von dort aus breitete sie sich über die Oder Richtung Westen aus. 2017 wurde sie erstmals in der Havel dokumentiert und 2023 auch in der Elbe.

Ausbreitungspfade Paramysis lacustris, Quelle: TU Braunschweig

Quelle:TU Braunschweig, Veröffentlichung in Lauterbornia, Ausgabe 90, ist eingereicht.

Die kleine Garnele wurde im Rahmen des Monitorings unseres Projekts zur ökologischen Aufwertung der Buhnenfelder bei Krauel (Hamburg) gefunden. Bei einer Erhebung am 31. August 2023 entnahmen von uns beauftragte Mitarbeiterinnen der TU Braunschweig mit Sieben, Netzen oder Pinzetten insgesamt 17 Proben aus den dort vorhandenen Lebensraumtypen Sand, Steinschüttung und Totholz. Die gefundenen Individuen wurden vor Ort sortiert und wenige Exemplare zur weiteren Bestimmung ins Labor mitgenommen.

Hierbei wurden - ausschließlich in Buhnennähe - 36 Individuen der Art Paramysis lacustris gefunden. 31 Individuen schwammen in kleinen Tidetümpeln zwischen den Befestigungssteinen der untersuchten Buhnen. Weitere 5 Individuen schwammen in der Wassersäule in Buhnennähe.  

Funfact: Die kleine Garnele trägt ihre Eier und Brut mit sich herum und wird deshalb auch Ranzengarnele genannt.

 

Auswirkungen auf das Ökosystem

Mit ihren sandigen Substraten und schwachen Strömungen entsprechen die Buhnenfelder der Elbe den Lebensraumansprüchen von Paramysis lacustris. Ob sie dauerhaft in einem Habitat mit Extremsituationen wie Sturmfluten oder Eisgang überleben kann, ist offen.

Paramysis lacustris ernährt sich zum Beispiel von Zooplankton oder Phytoplankton. Entsprechend konkurriert sie mit Arten, die sich ebenfalls davon ernähren. Gleichzeitig dient sie als Futter für beispielweise Fische.

Insgesamt ist es für Auswirkungsprognosen noch zu früh. Wie sich das Vorkommen dieser Neozoe auf das Ökosystem Tideelbe auswirkt, bleibt abzuwarten.